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22 Sep, 2021
Fernride testet Teleoperations-Kit in Terberg AUTOTUG (R)

Fahrerlose Logistik wird schnell zur neuen Realitiät. Fernride, der deutsche Innovationsführer für fahrerlose Transportlösungen, hat seine Teleoperations-Technologie erfolgreich in einen Terberg Drive-by-Wire Traktor der nächsten Generation integriert. Das Fahrzeug wird der Öffentlichkeit auf der CENEX Show in England zwischen dem 22 – 23. September fahraktiv vorgestellt.

Das Fahren von Terminal-Traktoren oder Langstrecken-LKW kann schon bald zu einem Bürojob werden. Sebastian Freitag, leitender Software-Ingenieur von Fernride, meint, dass die Teleoperations-Technologie die Brücke zum voll autonomen Fahren schlägt. Sie kombiniert die Stärken beider Welten; die der heute verfügbaren Sensor- und autonomer Fahrzeug-Technologie mit den Fähigkeiten von menschlichen Fahrern. Die Fahrer müssen nur nicht mehr im Führerhaus eines LKW sitzen, denn sie können ihn vollständig und sicher „fernsteuern“. Natürlich hat Sicherheit dabei höchste Priorität. Deshalb fahren wir zunächst mit Tele-Drive, d.h. ein Teleoperator hat ständig die volle Kontrolle über das Fahrzeug. Er arbeitet von einem entfernten Büro-Arbeitsplatz, der analog einem Führerhaus mit einem Fahrersitz, Brems- und Gaspedalen und einem Steuerrad ausgestattet ist. Anstelle einer Windschutzscheibe und Spiegeln stehen ihm allerdings hochauflösende Bildschirme zur Verfügung, die Kamerabilder der LKW Umgebung zeigen und somit eine Rundumsicht der Fahrsituation auch im Büro ermöglichen.

Die Terberg AutoTUG™ Architektur des Fahrzeuges erlaubt es Drittanbietern von automatisierten Fahrzeug-Lösungen, auf das Fahrzeug zuzugreifen und alle relevanten Fahrfunktionen über eine Schnittstelle im AutoTUG™ aktiv anzusprechen. Eine Kern-Komponente des AutoTUG™ Traktors ist die “Drive-by-Wire“ Schnittstelle, die in Terbergs nächster Generation von Fahrzeugen enthalten ist. Sie ermöglicht System-Entwicklern von Drittanbietern die Kontrolle des Fahrzeuges und die Integration Ihrer autonomen Lösungen . Das Drive-by-Wire System von Terberg wird von Entwicklern in der Automobil-Branche als eines der fortschrittlichsten angesehen.

Fernride hat seine Teleoperations-Technologie in eben diese Terberg Drive-by-Wire Schnittstelle erfolgreich integriert. Das Fahrzeug Teleoperations-Modul hinter dem Fahrersitz enthält die Anwender-Software, die die Sensordaten von mechanischen Komponenten und den Fahrzeug-Kameras sowie Steuerbefehle des Teleoperators in Echtzeit austauschen kann.  

Sebastian Freitag erklärt: “Genau wie bei den Bildschirmen brauchen die Kameras die niedrigsten Latenzzeiten und die höchstmögliche Auflösung. Das wiederum setzt einen sehr leistungsfähigen Computer vorraus, der in der Lage ist, die Menge an Informationen sehr schnell zu verarbeiten, aber zugleich eine sehr stabile und latenzfreie Verbindung zwischen dem entfernten Teleoperator und dem Fahrzeug zu jeder Zeit sicherstellt. Das interessante daran ist: Wir haben dieseHighend-Technologie in einen alten Feuerwehr-LKW eingebaut, der Terberg DTS als “mobiler Kontrollraum” für ihre fahrerlosen LKW zur Verfügung steht.Auf dem Test-Gelände von Millbrock in England wird der neueste, fahrerlose Terberg YT LKW aus diesem Feuerwehr-LKW heraus ferngesteuert; wir könnten ihn allerdings auch von unserem Head-office in München aus kontrollieren.”  

Teleoperation kann die Automatisierung vieler Logistik-Anwendungsfälle, wie Container- Handling in Häfen oder die Produktionsversorgung in Fabriken enorm beschleunigen. Diese Prozesse können mit Teleoperation Schritt für Schritt automatisiert werden. Dabei hält ein Teleoperator immer den Menschen „in-the loop“ und kann einem autonomen Fahrzeug assistieren , wenn dieses in eine Situation kommt, die es von alleine nicht mehr bewältigen kann (“Tele-Assist”). So kann ein zugeordneter Teleoperator mehrere Fahrzeuge überwachen und im Bedarfsfall unterstützen.

Sebastian Freitag fährt fort: “In einer Pilot- und Erprobungsphase werden wir immer einen Sicherheits-Fahrer mit an Bord haben. Der Teleoperator hat zudem immer die Möglichkeit, das Fahrzeug sofort mit einem großen roten Notfallknopf zum Stillstand zu bringen. Weitere Notfallknöpfe sind außen am Fahrzeug montiert. Sicherheit hat so höchste Priorität – auch bei fahrerlosen Prozessen.  

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